Sie spannt, juckt und schuppt – trockene Haut lässt im wahrsten Sinne des Wortes dünnhäutiger werden. Wie du sie pflegst, erfährst du hier.
- Ursache für trockene Haut – äußere Faktoren
- Ursache für trockene Haut – Veranlagung und innere Faktoren
- Welche Nährstoffe fehlen bei trockener Haut?
- Was hilft bei trockener Haut? Tipps für den Alltag
- Wie pflege ich trockene Haut? Tipps für die Beauty-Routine
- Ist die Pflege von trockener Haut kompliziert?
Die Haut ist nicht nur unser größtes Organ, sie ist auch ziemlich faszinierend – und ein echtes Multitalent. Durch ein ausgeklügeltes System regelt sie unsere Körpertemperatur, schützt uns vor schädlichen Einflüssen aus der Umwelt, fängt Stöße und Schnitte ab und bewahrt so unser „Innenleben“ vor Verletzungen. Ihr Tastsinn geleitet uns sicher durchs Leben und bewahrt uns so in brenzligen Situationen.
Ist die Haut geschmeidig und Intakt, fühlen wir uns sprichwörtlich wohl in unserer Haut. Damit das so bleibt, verlangt sie in der Regel nicht viel. Lediglich einen behutsamen Umgang und sanfte Pflege. Einen gesunden Lebensstil belohnt sie gerne mit ihrem schönsten Strahlen.
Doch nicht immer spielt die Haut so mit, wie man es sich wünscht. Wer trockene Haut hat, vermisst dieses wohlige Gefühl vor allem in Phasen, in denen sie spannt, schuppt, juckt oder sogar Ekzeme aufweist. Trockene Haut im Gesicht zeigt sich durch Schüppchen, Rötungen oder Fältchen.
Am Körper sind häufig Schienbeine, Ellenbogen, Unterarme oder Hände und Füße
besonders trocken – Areale, an denen sich nur wenige Talgdrüsen befinden. Ist die Haut extrem trocken, kann sie dünn aussehen, geradezu pergamentartig. In der Tat wird die Haut dünner, wenn sie sehr trocken ist.
Vor allem im Winter kann trockene Haut zu einer echten Belastungsprobe werden. Denn niedrige Temperaturen drosseln die Aktivität der Talgdrüsen, die sie mit einem schützenden Fettfilm versorgen. Trockene Heizungsluft, reibende Kleidung und heißes Duschen oder Baden setzen ihr zusätzlich zu.
Doch auch im Sommer kann trockene Haut deutlich zeigen, wenn ihr etwas nicht passt. Intensive UV-Strahlung, gechlortes Poolwasser oder Klimaanlagen sind nicht ihre besten Freunde – von trockener Haut im Gesicht oder am Körper schon gar nicht.
Ist die Haut stark strapaziert, vielleicht sogar rissig, leidet nicht nur das Wohlbefinden. Auch die so wichtige Schutzfunktion der Haut wird herabgesetzt. Doch warum ist oder wird die Haut eigentlich trocken?
1. Ursache für trockene Haut – äußere Faktoren
Die Haut ist in drei Hauptschichten aufgebaut: Epidermis, Dermis und Subkutis. Die oberste Lage ist die mehrschichtige Epidermis, auch Oberhaut genannt. Ein dünner Schutzfilm aus einem Gemisch aus Talg, Schweiß und Wasser bedeckt die Hornschicht, die oberste aller Hautschichten.
Der Säureschutzmantel – auch Hydrolipfilm genannt – stellt eine natürliche
Hautschutzbarriere dar. Sein leicht saurer pH-Wert verhindert, dass Erreger von außen in die Haut eindringen können. Gleichzeitig bewahrt er den Feuchtigkeitsgehalt der Haut.
Hautfette, sogenannte Lipide, verbinden die Hornzellen in der obersten Schicht der Haut. Die Lipide kannst du dir wie eine Art Kleber vorstellen, der die Hornzellen zusammenhält. Äußere Einflüsse wie langes und heißes Duschen oder Baden, aggressive Kosmetikprodukte mit austrocknenden Alkoholen oder stark entfettenden Tensiden können der zarten Schutzschicht schaden. Wird der Säureschutzmantel gestört und die Lipide ausgespült, wird die Haut durchlässiger.
Die nun fehlenden Lipide zwischen den Hornzellen können die Verdunstung von Wasser nicht mehr verhindern. Was ich mit Verdunstung meine? Die Haut gibt ständig Wasser an die Luft ab. Andersherum kann sie auch Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen und in den Hornzellen speichern. Dabei helfen ihr natürliche Feuchthaltefaktoren. Das sind wasserliebende Stoffe wie Milchsäure, Harnstoff oder hydrophile Aminosäuren. Ist der Säureschutzmantel gestört, verliert die Haut also nicht nur Fett, sondern auch Feuchtigkeit.
Die guten News: Der Säureschutzmantel regeneriert sich nach einigen Stunden von selbst wieder. Die weniger guten: wer seine Haut regelmäßig stark beansprucht, kann sie überstrapazieren. Dann benötigt sie dringend nährende Pflege, etwa in Form von kostbaren Hautpflegeölen wie Hagebuttenkernöl, das die Hautschutzbarriere stärkt.
Am besten lässt man es aber gar nicht so weit kommen. Mit gesunden Angewohnheiten und sanfter Hautpflege unterstützt du deine Haut. Allerdings können nicht nur äußere Faktoren trockene Haut verursachen.
2. Ursache für trockene Haut – Veranlagung und innere Faktoren
Zwar beeinflussen äußere Einflüsse den Zustand der Haut stark, jedoch spielt die
individuelle Veranlagung ebenfalls eine Rolle. Je nach Veranlagung produzieren die Talgdrüsen mehr oder weniger Fett. Ein Beispiel: Männliche Sexualhormone regen die Talgdrüsenaktivität an. Im Alter wird die Haut durch eine verminderte Talgdrüsenaktivität trockener. Zudem kann reife Haut weniger Feuchtigkeit speichern.
Auch innere Faktoren beeinflussen den Hautzustand. Dazu zählen Ernährung, Psyche, Hormone, Flüssigkeitszufuhr oder auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten. Zudem können Krankheiten, etwa gewisse Stoffwechselkrankheiten, die Gesundheit der Haut beeinträchtigen und trockene Haut verursachen.
3. Welche Nährstoffe fehlen bei trockener Haut?
Trockene Haut kann auch einen Hinweis auf Mangelerscheinungen geben. Du fragst dich, welche Nährstoffe bei trockener Haut fehlen? Trockene Haut kann auf einen Mangel an Omega-3-Fettsäuren oder Biotin hinweisen. Leinöl hat einen besonders hohen Anteil an Omega-3-Fettsäuren. Bioton, auch als Vitamin B7 oder Beauty-Vitamin bekannt, steckt beispielsweise in Haferflocken, Walnüssen, Karotten und Tomaten. Bei rissigen Hautpartien, zum Beispiel am Mundwinkel, könnte auch Zinkmangel die Ursache sein.
Wenn du einen Nährstoffmangel vermutest, solltest du das ärztlich abklären lassen, bevor du dich mit Nahrungsergänzungsmitteln eindeckst. Denn nicht nur eine einseitige Ernährung kann einen Nährstoffmangel mit sich ziehen, auch Magen-Darm-Erkrankungen können eine schlechte Nährstoffaufnahme verursachen.
War deine Haut nie besonders trocken, ihr Zustand hat sich plötzlich deutlich verändert? Oder sind einzelne Stellen trocken, rissig oder jucken? Am besten holst du ärztlichen Rat ein, um eine möglicherweise krankheits- oder allergiebedingte Ursache für die Hautveränderungen herauszufinden.
4. Was hilft bei trockener Haut? Tipps für den Alltag
Was trockene Haut liebt? Einen gesunden Lebensstil, ausreichend Flüssigkeitszufuhr, ausgewogene Ernährung und eine sorgsame Pflegeroutine mit spezieller Pflege für trockene Haut. Sie schätzt es, wenn du dich eher im Schatten als in der prallen Sonne aufhältst. Wenn du dich unter der Dusche nur kurz mit lauwarmem Wasser erfrischst, ist sie super happy.
Und: Achte auf deine mentale Gesundheit. Denn Stress kann auch die Haut ins
Ungleichgewicht bringen und sogar die Beschwerden von Hautkrankheiten wie
Neurodermitis verschlimmern.
Hier eine Checkliste mit einfach umzusetzenden Tipps für trockene Haut:
- lauwarm duschen
- pH-hautneutrales Duschgel ohne Parfum verwenden
- nur Achseln und Intimzone mit Duschgel reinigen
- beim Baden einen rückfettenden Zusatz wie Mandelöl ins Wasser geben
- nach dem Duschen und Baden eine Creme für trockene Haut verwenden
- die Haut immer nur sanft trocken tupfen, nicht reiben
- rückfettende Produkte wie unser Reinigungsöl eignen sich für trockene Haut im Gesicht
- verwende eine feuchtigkeitsspendende und reichhaltigere Creme für trockene
- Gesichtshaut
- luftige Kleidung tragen, die nicht an der Haut reibt
- parfümfreie Kosmetik und Haushaltsprodukte verwenden
- nach schweißtreibenden Aktionen ausreichend trinken, Haut mit lauwarmem Wasser
- reinigen und eine Feuchtigkeitscreme auftragen
- im Sommer die Haut mit luftiger Kleidung, Sonnenhut und Lichtschutz vor UV-Strahlung
- schützen
- im Winter eine reichhaltige Creme für trockene Haut verwenden und weiche Textilien aus
- Naturmaterialien tragen
5. Wie pflege ich trockene Haut? Tipps für die Beauty-Routine
Einige Tipps für die Pflege von trockener Haut habe ich in der Checkliste bereits kurz angeschnitten. Hier gehe ich ein wenig mehr ins Detail, um dir viel Inspiration für deine tägliche Pflege-Routine mitzugeben. Diese kann dir dabei helfen, deine Haut schneller ins Gleichgewicht zu bringen. Ist die Ursache für trockenen Haut genetisch bedingt, wirst du ihren Zustand ebenfalls mit einer hauttypgerechten Pflege schnell verbessern können.
Bei deinem täglichen Hautpflegeprogramm solltest du besonderes Augenmerk darauf legen, die Hautschutzbarriere zu bewahren und zu stärken. Wie bereits erwähnt, ist trockene Haut durch den Lipidmangel anfälliger für Feuchtigkeitsverlust. Deshalb kannst du ihr von außen Feuchtigkeit zuführen.
Hyaluronsäure ist ein super Wirkstoff für die Pflege von feuchtigkeitsarmer Haut. Die auch im Körper vorkommende Hyaluronsäure ist in der Lage, Feuchtigkeit in der Haut zu binden. Durch ihre Wasserbindekapazität macht Hyaluronsäure sie geschmeidiger und lässt sie schön frisch und durchfeuchtet aussehen.
Da trockene Haut aber auch Fett benötigt, reicht ihr eine leichte Hyaluronpflege meist nicht aus. Eine Creme für trockene Haut sollte deshalb gleichzeitig Feuchtigkeit spenden, sie aber auch mit Fett versorgen.
Weil trockene Haut oft dünner und durchlässiger als normale Haut ist, reagiert sie mitunter gereizt auf bestimmte Inhaltsstoffe in Kosmetikprodukten. Wähle eine Hautpflege für trockene Haut, die sich auch für sensible Haut eignet und frei von potentiell reizenden Inhaltsstoffen wie Parfum, chemischen Konservierungsmitteln oder austrocknenden Alkoholen ist. Am besten verwendest du auch ein Waschpulver oder Duftstoffe.
So könnte eine Pflegeroutine für trockene Gesichtshaut mit unseren milden Pflegeprodukten aussehen:
HAUTPFLEGE FÜR TROCKENE HAUT AM MORGEN:
Wasche dein Gesicht morgens mit lauwarmem Wasser, dann sanft trocken tupfen. Das Calendula Gesichtswasser versorgt deine Haut mit Feuchtigkeit, beruhigt sie und stärkt gleichzeitig deine Hautschutzbarriere.
Verteile nun etwas Hyaluron Konzentrat auf Gesicht, Hals und Dekolleté. Ist deine Haut besonders trocken, kannst du auch tagsüber die Hyaluron Creme Reichhaltig verwenden. Sie versorgt deine Haut dank Hyaluronsäure und Aloe Vera mit extra viel Feuchtigkeit und nährt sie mit kostbarer Bio-Sheabutter und Squalan.
Benötigt deine Haut eine extra Portion Pflege, kannst du über der Creme ein Pflegeöl auftragen. Unser Hagebuttenkernöl stärkt dank seines hohen Gehalts an mehrfach ungesättigten Fettsäuren die Hautschutzbarriere. Pur aufgetragen wirkt es am besten auf leicht angefeuchteter Haut. Du kannst es aber auch mit deiner Creme für trockene Haut oder mit unserem Aloe Vera Gel vermischen und so deine individuelle Pflegekonzipieren.
Möchtest du deine Hautschutzbarriere stärken? Integriere Squalan in deine Pflege-Routine. Das aus Oliven gewonnene Öl stärkt den Schutzmantel der Haut und schützt vor Feuchtigkeitsverlust. Aufgrund seiner leichten Konsistenz eignet es sich auch für die Pflege von trockener Gesichtshaut im Sommer. Vermische es für den extra Beauty-Boost mit etwas Aloe vera Gel.
HAUTPFLEGE FÜR TROCKENE HAUT AM ABEND:
Abends reinigst du dein Gesicht mit dem milden Reinigungsöl. Es entfernt Schmutz und Make-up sanft aber gründlich. Die Formel mit wertvollen Pflanzenölen und mild reinigenden Zuckertensiden wird auch von sehr empfindlicher und trockener Haut gut angenommen.
Nun sprühst du etwas Calendula Gesichtswasser auf und trägst wieder das Hyaluron Konzentrat auf, gibst deine Creme für trockene Haut oder dein Lieblings-Pflegeöl auf Gesicht, Hals und Dekolleté. Auf besonders rissige oder trockene Stellen kannst du auch etwas Hagebuttenkernöl geben und einmassieren. Es eignet sich auch perfekt für die Pflege von trockener Kopfhaut. Trage das Öl entweder lokal auf juckende Stellen oder großflächig als Overnight-Kur auf die Kopfhaut auf.
Ist die Pflege von trockener Haut kompliziert?
Hautpflege ist ein komplexes Thema. Aber wirklich kompliziert ist die Pflege von trockener Haut nicht, oder? Klar, in einigen Dingen muss man etwas achtsamer sein. Doch einen liebevollen Umgang belohnt deine Haut mit einem intakten Schutzschild, das auch noch wunderschön strahlt. Es lohnt sich also, die Pflege deiner Haut umzustellen, wenn deine Pflege-Routine in der Vergangenheit keinen Erfolg gebracht hat.
Ich hoffe, dieser Beitrag liefert dir viele wertvolle Informationen, um die Ursache für deine trockene Haut herausfinden – und du sie ab sofort mit einem maßgeschneiderten Pflege-Konzept wieder ins Gleichgewicht bringen kannst.
Quellen:
https://practicaldermatology.com/articles/2012-jul/understanding-the-role-of-natural-
moisturizing-factor-in-skin-hydration
https://flexikon.doccheck.com/de/Natural_Moisturizing_Factor